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Olympia – Verloren bevor es losging

Die bunten und lebensfrohen Bilder von Eröffnung der Olympiade in Paris haben viele bewegt. Mitten in der Stadt wurde für und mit vielen Menschen ein großartiges Fest gefeiert. In einer Zeit, in der Lebensfreude und Zuversicht knappe Güter geworden sind, war das bewegend und ermutigend.

Es dauerte nicht lange, da verurteilten die französischen Bischöfe und der Vatikan eine Darstellung der Olympiaeröffnung als Verunglimpfung des Abendmahls. Was war geschehen? Eine Szene konnte als Verfremdung von Leonardo da Vincis Abendmahlsdarstellung gesehen werden. Wie oft ist diese Szene schon in der Kunst verfremdet worden! Die Kirche hat kein Copyright auf dieses Bild oder auf die Darstellung des Abendmahls. Zumal die Macher nach eigener Aussage eine Szene der griechischen Mythologie im Sinn hatten. 

Es wäre doch auch möglich gewesen, froh zu sein, dass heute überhaupt noch solche Bildprogramme aufgenommen werden – gerade wenn es darin um die Öffnung für alle Menschen geht.

Mich hat diese Geschichte von Olympia an das heutige Evangelium erinnert: „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns“ (Mk 9,40) hält Jesus seinen kleingeistigen Jüngern entgegen, die ihm erschüttert berichten, dass andere geheilt und sich dabei auf ihn berufen haben. Exklusivität – im wahrsten Sinn des Wortes der „Ausschließlichkeit“ – kann sich offensichtlich nicht auf Jesus berufen. Ob das die Kritiker auch wussten?

Mathias Wolf, Diakon.

 

Im Internet ist die umstrittene Darstellung zu finden, wenn Sie die Stichworte „Paris Olympia Abendmahl“ eingeben.