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Pfingsten - …denn jeder hörte sie in ihrer Sprache reden.

Wie schön wäre es, wenn alle Menschen die gleiche Sprache sprechen würden.

Viele Probleme, Missverständnisse, Sprachlosigkeit wären dann überwunden… - oder?

 

1887 wurde die Kunstsprache Esperanto, entwickelt. Man hoffte darauf, eine neutrale Sprache zu schaffen, die der Verständigung aller Menschen dienen könne. Esperanto, übersetzt „Hoffnung“, hat sich aber nie durchsetzen können, sondern führt bis heute ein Nischendasein. Zur Völkerverständigung hat sie keinen großen Beitrag geleistet.

Im Alten Testament hören wir bei der Geschichte vom Turmbau zu Babel, wie die Menschen ihre gemeinsame Sprache verlieren, es zur Sprachverwirrung kommt, die Menschen einander nicht mehr verstehen und sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.

An Pfingsten geschieht genau das Gegenteil. In der Apostelgeschichte heißt es:     „Und alle wurden vom Hl. Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab…. jeder hörte sie in seiner Sprache reden.“    

Was ist da an Pfingsten geschehen und wo stehen wir heute? Eher beim Turmbau zu Babel oder zu Pfingsten in Jerusalem? Ein Blick in die Nachrichten und Zeitungen lässt uns wohl eher an Babel und die Sprachverwirrung denken. Auch in unserem Alltag funktioniert es mit der Verständigung oft nicht so richtig, auch wenn wir eigentlich die gleiche Sprache sprechen, kommt es zu Missverständnissen und Verletzungen.

Und doch gibt uns Pfingsten die Hoffnung und die Aussicht, dass Verstehen untereinander möglich ist. Es braucht dafür keine Kunstsprache. Wir müssen auch keine Fremdsprachengenies sein. Die Sprache, die alle Menschen verstehen ist die Sprache des Herzens, die Sprache der Liebe.

Wir haben die Hoffnung, dass in unserer Welt, hier im Kleinen vor Ort und in allen Ländern dieser Erde ein gegenseitiges Verstehen möglich ist.

Einfach Hoffnung und Zuversicht leben. Andere spüren lassen, du bist mir wichtig und wertvoll. Vielleicht auch mal ohne komplizierte Worte und Erklärungen, durch ein Lächeln, eine Geste, eine ungefragte Unterstützung, einen herzlichen Umgang.

An Pfingsten hat der Hl. Geist die Worte der Liebe eingegeben, diese Worte haben die Herzen aller Menschen erreicht.

Wenn das Pfingsten bedeutet, ist es gar nicht mehr so schwer zu verstehen, wie das mit dem Hl. Geist funktioniert.

Geben wir ihm Raum in unserem Denken, Reden und Handeln. Versuchen wir in Gottes Geist zu leben. Auf diesem Grund kann sich dann für alle Gutes entwickeln.

Ein kleines Zeichen, wie durch gemeinsames Tun etwas Neues und Schönes entstehen kann, ist unser Hoffnungsgarten. Er lädt alle ein, in vielen Sprachen. Aber es braucht eigentlich keine Worte, um das Ganze zu verstehen.

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes und frohmachendes Pfingstfest.

Elke Peglow, Pastoralreferentin