Polyeder und Frieden
2015-01-17 12:54:45
Die Frage, wie Friede gelingen kann, ist nach den Anschlägen in Paris aktueller denn je. Notwendig ist eine Vision von Gesellschaft, die Unterschiede zulässt und Gemeinsamkeit schafft.In der Enzyklika [i]Evangelii Gaudium[/i] vergleicht Papst Franziskus Polyeder und Kugel als mögliche Bilder. Die Kugel schafft Einheit, lässt aber keine Vielfalt zu, da sie von allen Seiten gleich ist. Bei Polyedern ist dies anders: Die bekanntesten Polyeder sind Tetraeder und Würfel, aber Polyeder können auch völlig asymmetrisch sein. Was bringt dieses Bild?Das Ganze steht im Vordergrund: Der Polyeder ist ein Bild für das Ganze; alle Ecken und Kanten gehören dazu.Die Punkte auf den Seitenflächen sind unterschiedlich weit weg von der Mitte.Es gibt Kanten (d.h. Ränder); solche Ränder und Kanten können Bilder sein für: -Personen, die sich an den Rändern befinden -Grenzen zwischen Personengruppen oder Ländern -Instabile SituationenEs gibt Ecken; diese sind spitz; diese können stehen für: -Personen, die an der Spitze oder stehen -Besondere Brennpunkte, an denen sich mehrere Ränder/Kanten treffen -Besonders kritische SituationenEs gibt sehr unterschiedliche Polyeder: Sogenannte Platonische Körper wie Tetraeder und Würfel sind völlig symmetrisch; Polyeder können aber auch völlig asymmetrisch und sogar „verbeult“ (mathematisch: konkav) sein.Also ist der Polyeder ein schönes Bild für die Einheit in Vielfalt. Trotz aller Unterschiede gehören alle dazu. Und nur die Einheit in Vielfalt kann Frieden bringen.