Schaut nicht hinauf…
…der Herr ist hier bei uns. So heißt es in einem Lied zum Himmelfahrtsfest. Wenn man an
den falschen Stellen sucht, muss man sich nicht wundern, dass man nichts findet. Und
während die Noch-nicht-Apostel eben Löcher in den Himmel starren, bestehen die
freundlichen Engel auf Perpektivenwechsel: “Was steht ihr da und schaut zum Himmel
empor…”
Wir sind so an Enttäuschungen gewohnt. Der Kirche schwinden die Mitglieder schneller
dahin, als die Studien darüber uns die Gründe plausibel machen. In der neu aufflammenden
Debatte um ein liberalisiertes Abtreibungsrecht werden die kirchlichen Argumente zum
Schutz des ungeborenen Lebens scheinbar gar nicht mehr wahrgenommen. Unsere
Gesellschaft scheint sich mehr und mehr zu säkularisieren.
Aber der Eindruck täuscht. Die Welt ist keinesfalls gottloser geworden. Ja, die Kirchen haben
es immer schwerer. Und müssen wohl selber erst wieder lernen zu Gott-Entdeckern zu
werden. Aber das bleibt ein lohnendes Projekt und das Gebot der Stunde noch dazu:
Nicht nach oben zu starren, nicht in die Vergangenheit und nicht nach Rom.
Der Herr ist hier bei uns. Gleich nebenan. Was sag ich? Hier, bei Dir und mir.
Als die Jünger das damals entdeckten, da wurden aus Angsthasen Apostel. Und aus dem
Pfingstgeist wuchs die Kirche Gottes.
Pfr. Andreas Unfried