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Sieben Wochen Chance

2012-01-28 17:10:56

„Sieben Wochen ohne“ heißt seit Jahren die Aktion unserer evangelischen Schwestern und Brüder zur Fastenzeit. Was auf den ersten Blick nach kargem Verzicht klingt, offenbart auf den zweiten Blick, was tatsächlich darin steckt: „Gut genug! Sieben Wochen ohne – falschen Ehrgeiz“ heißt das Motto in diesem Jahr denn auch. Bei einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst in der Christuskirche möchten wir auch als katholische Kirche diesen bedenkenswerten Impuls für die österliche Bußzeit in den Mittelpunkt stellen.Denn Fasten heißt nicht einfach Verzicht. Es geht dabei auch nicht primär um aszetische Kunststücke (wiewohl den inneren Schweinehund einmal wieder zu besiegen durchaus einiges für sich hat). In Wahrheit geht es beim christlichen Fasten vor allem darum, sich von schlechten Gewohnheiten frei zu machen, aus Sackgassen umzukehren, die grundsätzliche Richtung für sein Leben neu zu finden und insgesamt von der Enge in die Weite vorzustoßen. Falscher Ehrgeiz kann einem das Leben gründlich versauern. Wer nie gut genug ist, der lebt ständig unter Stress. Gott sagt uns demgegenüber: „Es ist gut, dass es dich gibt. Ich habe dich ins Leben gerufen und ich werde immer für dich da sein. Mein bist du.“ Gottes Liebe brauche ich mir nicht erst zu verdienen. Sie ist auch nicht abhängig von der Zahl meiner guten Werke. Selbst wo ich mich gegen ihn stelle, bleibt Gott mir zugewandt. Die „Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“ könnten so zu sieben Wochen mit dem liebenden Gott werden. Keine schlechten Aussichten, oder?Pfarrer Andreas Unfried