Sommerzeit

Heute Nacht wurde die Uhr auf Sommerzeit umgestellt, eine Stunde nach vorne. Morgens ist es jetzt (erst einmal) länger dunkel, abends länger hell.Als die Zeitumstellung 1916 in Deutschland eingeführt wurde, verfolgte sie den Zweck, die Stundenzahl mit nutzbarem Tageslicht und damit die Produktivität zu erhöhen. Die Sommerzeit ist also die helle Zeit, in der viel geschafft werden kann. In der Sommerzeit geht es voran – nicht nur bei den Zeigern der Uhr! Die Sommerzeit ist die Zeit, in der wir nach draußen gehen, raus aus unseren dunklen „Winterhöhlen“. In der Sommerzeit treffen wir uns mit Freunden, sitzen abends länger zusammen, vielleicht im Straßencafé oder Biergarten. Die Sommerzeit ist die Zeit des Tuns, der Aktivität, des Aufbruchs.Wir Christen feiern diesen Aufbruch in zwei Wochen. Dann beginnt unsere Sommerzeit. Dann feiern wir die Auferstehung Christi, unserer unbesiegten Sonne. Bis dahin müssen wir uns noch gedulden. Uns bleibt nichts anderes, als die Dunkelheit bis dahin auszuhalten, mit Christus durch Nacht und Tod zu gehen - und den Aufgang der Sonne, das neue Leben, zu erwarten. Bis zum Beginn unserer Sommerzeit kann uns ein biblisches Lied begleiten, das von dieser Haltung des Erwartens, Harrens, Hoffens singt. Es wird „Wallfahrtslied“ genannt, weil es den Beter auf einem Weg begleitet - vielleicht auf dem Weg von der Nacht in den Tag, vom Dunkel ins Licht, vom Winter in den Sommer:[i]Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir:Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes Flehen!Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen?Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen soll Israel harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle.Ja, er wird Israel erlösen von all seinen Sünden.[/i](Psalm 130)