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Stürmische Zeiten

2017-10-06 09:33:40

Stürmische ZeitenDer Herbst hat uns voll im Griff. Der Wind bläst heftig bis stürmisch und es ist offensichtlich, dass die Natur sich verändert. Nachdem die Blätter nochmal in herrlichen Farben gefunkelt haben, fallen sie nun zu Boden, es wird überall kahl und grau. Wenn wir nicht wüssten, was dahinter steckt, könnte man annehmen, das ist das Ende. Doch es braucht diese Veränderung, diesen radikalen Einschnitt, damit die Natur sich erholen und im Frühjahr zu neuem Leben erwachen kann, Blüten und Blätter treibt und neue Frucht bringt. Vielleicht kann diese Erfahrung, die wir Jahr für Jahr auf´s Neue erleben dürfen uns Mut machen, dass stürmische Zeiten, dass Veränderung zum scheinbar Schlechteren und Trüberen letztendlich etwas Gutes und Neues (Leben) in sich tragen.Vieles in unserer Kirche, in unserer Pfarrei und Gemeinden hat sich verändert und verändert sich weiterhin. Manches stirbt sogar ab, fällt weg, und die Kirche erscheint uns farbloser, grauer und kälter als früher. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. Manche leugnen einfach die Wetterlage, verschließen die Augen, andere versuchen verzweifelt sich dem Wind entgegen zu stellen, das kostet unendlich viel Kraft und Energie. Dann gibt es die, die sich wie ein loses Blatt vom Wind und Sturm treiben lassen und am Ende nass, verschmutzt und vergessen im Rinnsal liegen bleiben.Gibt es dazu auch eine Alternative? Wir kennen das Bild vom Wind und Sturm vom gewaltigen Brausen als Bild für den Heiligen Geist, der aufrüttelt, alles durcheinander wirbelt und neuen Schwung verleiht. Vielleicht ist das so ein Sturm, den wir gerade erleben. Versuchen wir doch mit mehr Vertrauen diese Veränderungen zu zulassen, damit Neues und Anderes entstehen kann. Damit wir Kraft, Ideen und Mut entwickeln um neue Früchte hervor zu bringen.Stürmische Zeiten erfordern, dass man sich warm anzieht. Unsere wärmende Jacke ist das Vertrauen, dass Gott es gut mit uns und seiner Schöpfung meint. Wir brauchen keine Verlustängste zu haben, weil alles, was es braucht, in uns und der Welt schon von jeher von Gott angelegt ist. Vielleicht müssen wir nur die Herbststürme und den kalten trostlosen Winter zulassen, damit es Frühjahr werden kann - in unseren Herzen und in unserer Kirche, mit ganz anderen Früchten in ganz neuen Gärten. In diesem Sinne wünsche ich uns und unserer Kirche recht stürmische Zeiten.Elke Peglow, Pastoralreferentin