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Vision vom anderen Leben

2016-03-19 12:28:02

Vision von einem anderen Leben! Am Ostermorgen war das Grab leer. Schockierend für alle, die so gern eine schöne Erinnerung bewahren wollten. Wenigstens das. Bestürzend für alle, die dachten, das Schlimmste zumindest sei jetzt doch vorbei. Das Grab leer und alle Fragen offen. War das mit Jesus jetzt alles bloß ein schöner Traum gewesen? Ein Traum, der zerplatzt, wie alle Träumereien? Was davon würde bleiben, wenn nicht einmal ein Grab an ihn erinnern würde? Wer würde die Erinnerung bewahren, wer sein Erbe antreten? Oder gab es gar nichts zu erinnern? War die Sache Jesu nicht hinlänglich widerlegt?Am Ostermorgen ließ Er sich sehen. Auf die ein oder andere Weise. Die Berichte sind nicht überein zu bringen. Aber es waren zu viele, um darüber zur Tagesordnung überzugehen. Menschen behaupteten ihn gesehen zu haben. Keine Spinner, Visionäre im wörtlichsten Sinn. Und sie fanden ihn mitten in ihrem Leben. Jesus lebt! Und seine Botschaft, das Reich Gottes: eine Realität, kein Wolkenkuckucksheim. Eine Realität im Werden.Viele von uns führen gegenwärtig Gespräche, lassen sich erzählen: vom Leben und seinen schönen und schweren Seiten, davon, was Menschen wichtig ist und ihnen Sinn und Orientierung gibt. Manche erzählen auch davon, was sie an Jesus fasziniert oder wo sie Gott finden in ihrem Leben. Längst nicht alle denken dabei an Kirche und Gottesdienst. Und gar nicht so selten, dass in diesen Gesprächen etwas davon aufscheint, was wir an Ostern feiern: Das Grab leer, aber Jesus ist nicht fort. Stattdessen mitten im Leben zu finden. Als Lebendiger und lebendig Machender. Er hilft uns neu sehen und anders: mein Leben, meine Zeit, meine Pläne, meine Geschichte. Und was daraus werden könnte, wenn wir unsere Träume gemeinsam träumen würden. Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung.Pfarrer Andreas Unfried