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Von Masken und offenen Visieren

2018-01-21 19:43:30

Karneval, Fasching, Fasnacht – die fünfte Jahreszeit ist wieder da. Freude, Spaß, Lachen und Ausgelassenheit gehören zu dieser Jahreszeit und natürlich die Verkleidungen. Bilder vom Karneval in Venedig, der alemannischen Fastnacht oder auch vom bunten Treiben in Rio de Janeiro zeigen, welch schöne und kunstvolle Masken und Kostüme es auf der Welt gibt, mit denen man für eine Zeit in eine andere Rolle schlüpfen kann. Für eine – wenn auch nur kurze – Zeit, Leichtigkeit und Sorglosigkeit leben, das befreit und lässt die Sorgen und Schwere des Alltags vergessen.Und mitten in diese ausgelassene Stimmung kommt der Aschermittwoch und dann ist alles vorbei. Die Kostüme, Verkleidungen und Girlanden verschwinden. Und was ist mit den Masken? Die äußeren werden schnell verstaut, aber werden auch die inneren Masken abgelegt? Die Rolle, die man während der Fastnachtstage gespielt hat, wird zwar aufgegeben, neue Rollen treten an ihre Stelle. Und mit diesen neuen Rollen werden neue Masken im Alltagsleben aufgesetzt. Die sehen natürlich anders aus und sind für einen Außenstehenden nicht gleich offensichtlich und als Maske erkennbar. Nur Gott durchschaut und vor ihm gibt es keine Masken."Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen", so lautet das Motto der evangelischen Fastenaktion "7 Wochen Ohne" für 2018. Was passiert, wenn wir alle mal das Visier hochklappen und uns offen zeigen? Was passiert, wenn wir unsere Stimme gegen Ungerechtigkeit erheben, wenn wir zeigen, wofür wir stehen, auch wenn dies manchmal nicht leicht und unangenehm ist, wenn wir offen zu unseren Fehlern und Schwächen stehen? Die Aktion "7 Wochen Ohne" lädt uns alle ein, mit offenen Augen und offenem Visier die Fastenzeit zu leben.Kehr um und glaub an die Frohe Botschaft – Diese Einladung, die uns Aschermittwoch zugesprochen wird, ist eine liebevolle Aufforderung von Jesu, in seiner Nachfolge zu leben. Wer auf seine Botschaft setzt, und darauf vertraut, braucht keine Masken im Alltag zu tragen, sondern kann aufrecht, selbstbewusst und würdevoll seinen Mitmenschen begegnen.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Freude und viel Leichtigkeit an den Fastnachtstagen und eine gesegnete Fastenzeit.Sandra Anker, Gemeindereferentin