Was gibt mir Sinn?

Verehrte LeserInnen,ich möchte Sie anregen, jetzt einmal über Ihren persönlichen Sprachgebrauch im Bezug auf einen bestimmten Begriff nachzudenken. Der Begriff lautet „Sinn“. Der „Sinn“ wird in unserem Alltag vielfach erwähnt, aber es gibt zwei durchaus gebräuchliche Verwendungen, die sehr verschiedene Gedankenkonstrukte transportieren. Machen Sie also den Test:Sagen Sie: etwas hat Sinn… oder – sagen Sie: etwas macht Sinn …?Die zweite Version ist die modernere und scheint mir die unter jüngeren Menschen mehr verbreitete zu sein. Aber was wird damit eigentlich ausgesagt? Kann etwas wirklich rein subjektiv Sinn machen, lässt sich Sinn ausschließlich individuell herstellen und falls nicht - bleibt die Angelegenheit dann einfach sinnfrei und verliert am Ende sogar ihre Berechtigung? Oder verhält es sich eher so, wie der erste Beispielsatz suggeriert; dass nämlich der Sinn vorgängig zur Herstellung oder Bewertung durch das Individuum einfach schon da ist und keine Existenzberechtigung durch den Menschen braucht. Wie sehen Sie das?Eine interessante Beschäftigung mit der Sinnfrage bietet auch die neue Internetseite: www.wasgibtmirsinn.de, die von katholischen Theologiestudierenden betrieben wird. Die Besucher der Seite werden eingeladen, selbst interaktiv zu werden, das heißt in diesem Fall, ihre Ansichten und Erfahrungen (natürlich auch anonym) zum Thema „Lebenssinn“ und „Hoffnung“ anderen mitzuteilen. Für mich besteht ein Teil des Sinnes des Lebens auf jeden Fall in dem, wozu diese Website verleiten will: Reflektieren des eigenen Lebens, mit anderen kommunizieren und an neuen Erkenntnissen wachsen und reifen. Ich wünsche Ihnen eine sinnvolle und sinnenfrohe Woche!