Wenn´s denn mal so einfach wäre…

Wer nur auf Menschen vertraut (sprich nur auf sich selbst), der sei wie ein verdorrter Strauch in der
Steppe. Wer sich dagegen auf Gott verlässt, der sei wie ein Baum am Wasser gepflanzt. Sagt Gott
dem Propheten Jeremia. Und ganz ähnlich Jesus: „Selig die Armen. Aber weh euch, ihr Reichen.“
Wenn´s denn mal so einfach wäre… Denn in Wirklichkeit ist unser Leben selten so klar schwarz oder
weiß, sind die Alternativen unserer Entscheidungen so eindeutig. Jetzt kann man der Bibel vieles
vorwerfen, aber naiv ist sie nicht. Die kennt das Leben und weiß um das, was in unseren Herzen ist.
Und Gott natürlich erst recht. Und wenn Sie sich das ganze Prophetenbuch Jeremia vornehmen, dann
werden Sie sehen, dass es da ganz und gar nicht holzschnittartig zugeht. Und schon gar nicht so, dass
das Gute ständig und immer belohnt wird. Im Gegenteil.
Aber Konsequenzen hat es eben doch, ob einer ausschließlich sich sehen kann und den eigenen
Vorteil. Ein Leben, dass nur das eigene Ich kennt, das wird unweigerlich in die Wüste der Einsamkeit
führen. Ein Leben mit Gott an meiner Seite wird mich öffnen, die Welt mit andern Augen anzusehen,
wird mich tragen, wo mich nichts anderes mehr tragen kann. Das hat jetzt nichts mit Kategorien wie
Erfolg oder vordergründigem Glück zu tun. Aber sehr viel mit Sinn, Tiefe und Reichtum.
Und insofern ist das Rezept für ein gelingendes Leben doch ziemlich einfach…

Pfr. Andreas Unfried