„Wohnst du noch oder lebst du schon?“
Sie kennen vielleicht dieses Fragen aus der Werbung. Das, was da als „Leben“ bezeichnet wird, ist mit einigen Mühen verbunden. Ein Einkauf im „unmöglichen Möbelhaus“ kann leicht zur Geduldsprobe werden und dann erst der Aufbau zu Hause …! „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ Dieser Werbespruch versucht uns als „Leben“ mehr oder weniger erschwingliche Möbel zu verkaufen.
Es stellt sich mir die Frage: wie wollen wir denn leben? Was erwarten Sie, was erwarte ich? Gesundheit, Auskommen und Arbeit, mit der man Geld verdienen kann, Essen und Trinken, Liebe und Partnerschaft, Familie. Einmal ein Lottogewinn! Wenn wir hier weiterdenken, merken wir, dass diese Frage immer in die Zukunft geht. Möge es doch morgen und die kommenden Jahre so werden oder mindestens so bleiben, wie es heute ist.
Das Evangelium vom Sonntag (Johannes 1,35-42) ist eine Geschichte vom Suchen, Finden, Wohnen und vom Bleiben. Es geht um die Berufung der ersten Jünger, ganz anders erzählt als bei Matthäus, Markus und Lukas, die in ihren Evangelien die Radikalität der Jüngerberufung betonen, umgibt Johannes dieses Ereignis mit einer sehr persönlichen Atmosphäre. „Johannes stand am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger … folgten Jesus“. Johannes machte auf Jesus aufmerksam. Die Jünger machten sich auf die Suche. „Jesus fragte sie: Was wollt ihr?“, besser übersetzt: Was sucht ihr?
„Sie sagten zu ihm: Rabbi wo wohnst du?“ Wo bleibst du? Wo ist deine Bleibe?
Sie fragen nicht: Wer bist du? Es geht den Jüngern um Erfahrung, um Gemeinschaft, Jesus in seiner Privatsphäre kennen zu lernen. „Und sie blieben jenen Tag bei ihm“. Am Anfang steht nicht der Ruf Jesu, sondern es zeigt Berufung als Prozess des Kennenlernens im vertrauten Beisammensein.
„Kommt und seht!“ Die Jünger bleiben bei dem, den sie gesucht haben, von dem sie gehört haben. Aus dieser Begegnung finden sie Andere, sie sagen, wie Jesus: „Kommt und seht!“
Jüngerschaft als Jünger oder Jüngerin heißt Bleiben bei dem Messias, dem Christus.
Was heißt das konkret Anfang Januar 2021 mit Kontaktbeschränkungen. Eine Möglichkeit ist das Zoom Angebot: Bibel Teilen zu diesem Bibeltext am Sonntag, 17. Januar um 11 Uhr.
Hier der Link dazu:
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/83291390198?pwd=YlhTNUUySHcxMmx3dUI1dUMrZ2xJZz09
Die Teilnahme setzt keine weiteren Kenntnisse von ZOOM voraus. Man braucht einen Computer/Tablet/Smartphone mit Internet-Zugang und Mikrofon + Kamera
Zum Schluss noch ein Satz von Edith Stein: „Ihr sollt sein wie ein Fenster, durch das Gottes Güte in die Welt hineinleuchten soll“, damit Menschen eine Bleibe finden.
Anita Novotny