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Worauf sollen wir hören, sag uns, worauf?

„Worauf sollen wir hören, sag uns, worauf? So viele Geräusche, welches ist wichtig? So viele Beweise, welcher ist richtig? So viele Reden! Ein Wort ist wahr.“ Dieser Text von Lothar Zenetti passt zum heutigen Evangelium. Welches Wort? Das Wort des Evangeliums vom heutigen Sonntag? Das kann doch nicht sein!?

Jesus auf dem Weg stellt Bedingungen der Nachfolge für seine Jüngerinnen und Jünger. Ich soll die Familie geringachten, sogar mein eigenes Leben; das Kreuz tragen; alles prüfen und überdenken; auf meinen Besitz verzichten. Oh je, wie soll das gehen?

Die Bedingungen werden auf schockierende, stutzig machende Weise aufgezählt (Lukas 14,25-33). Ich kann ja verstehen, dass in einer Stellenausschreibung besondere Anforderungen gestellt werden. Was habe ich davon? Was bringt mir die Nachfolge? Gut, manches in der Vergangenheit war nicht immer in Ordnung. Manches war nicht notwendig, um es haben zu müssen. Ich könnte ja … verzichten. Ich könnte ja … mich einsetzen.

Im „Ein Segen sein - Junges Gotteslob“ (Nr. 192) findet sich ein passendes Lied. „Folgen – Leben mit Jesus hat Folgen. Die alten Pläne und Ideen zählen nicht mehr. Folgen – komm, wir wollen ihm folgen. Sein Weg ist gut. Wir gehen hinterher.“
„1. Folgen heißt zu lernen, von sich selbst wegzusehen. Die Not der Welt erkennen und mutig loszugehen. Heißt Hilflosen zu helfen mit Trost und gutem Rat. Heißt reden, heilen, handeln, so wie es Jesus tat!“
„2. Folgen heißt zu leben für Gottes großes Ziel, heißt sich dort einzusetzen, wo niemand sonst es will. Die Last des andern tragen, der schwer zu schleppen hat. Sein Kreuz auf sich zu nehmen, so wie es Jesus tat!“
„3. Folgen heißt zu opfern, was lebenswichtig scheint, heißt manches aufzugeben, was man zu brauchen meint. Heißt viel mehr zu gewinnen, als man verloren hat. Zum Leben durchzudringen, so wie es Jesus tat!“

Jüngerin sein, Jünger sein heißt die Stellenausschreibung annehmen, das Ausgebildet werden durch Jesus annehmen. Nachfolge heißt, nicht mehr von der Vergangenheit her bestimmt werden. Dadurch entsteht plötzlich eine neue Gegenwart.

Folgen – den Weg Jesu gehen, öffnet in eine Weite mit anderen und für andere Menschen. Ich lebe nicht mehr allein. Folgen – komm, wir wollen ihm folgen. Sein Weg ist gut.

Anita Novotny