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Zum neuen Jahr

Ein Tag folgt auf den anderen. Das ist eigentlich auch Ende Dezember, Anfang Januar nicht anderes. Der Kalender ist verlässlich. Sind die Tage eines Monats verstrichen, beginnt der neue Monat. Das ist die chronologische Dimension der Zeit: eins nach dem anderen, klar bemessen – und jede Zeiteinheit hat die gleiche Bedeutung.

Die vielen guten Wünsche, die wir uns zum Jahreswechsel sagen, schicken, schreiben – sie deuten etwas Anderes an. Da liegt ein Sehnen, ein Hoffen, ein Bangen, ein Träumen darin. – Wir wünschen uns „Alles Gute“ und wissen doch - weil es im vergangenen Jahr, und in dem davor, auch so war -, dass wir Schweres erfahren werden: liebe Menschen werden uns auch in diesem Jahr in Gottes Ewigkeit vorausgehen, Krisen und Veränderungen werden uns zu schaffen machen, das Leben wird seine Mühen haben, und alle weltpolitischen Fragen angefangen von Krieg und Frieden über Gerechtigkeit bis zum Klimawandel werden uns weiter beschäftigen. <o:p></o:p>

Was wir in unserem Bedürfnis, anderen und uns „Gutes“ zu wünschen, erahnen, ist die Qualität des Kairos. Es kann immer etwas in unserem Leben geschehen. Es können sich wunderbare Möglichkeiten auftun (die wir verpassen könnten). Es kann etwas in unser Leben einbrechen, was unsere Bahn verändert. <o:p></o:p>

Was darf ich Ihnen wünschen angesichts dieser Realität? Vor allem eines: Dass Sie sich in allem von Gott gehalten, getragen und bewahrt wissen. Meister Eckart sagt es so: Dass ein Mensch ein ruhiges und nachdenkliches Leben in Gott hat, das ist gut; dass der Mensch ein mühevolles Leben mit Gott erträgt, das ist besser; aber dass man Ruhe habe mitten im mühevollen Leben, das ist das Allerbeste.<o:p></o:p>

Ich wünsche Ihnen für das neue Jahr diese Ruhe, diesen inneren Frieden als Grundton. Möge er Sie in den Herausforderungen tragen und möge er das Fundament sein für Tatkraft, Phantasie, Hoffnung, Zuversicht und unbändige Freude!<o:p></o:p>

Susanne Degen