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Kuturcafé Windrose

Seit Oktober ist das Kulturcafé Windrose nun endlich eröffnet. Kommen Sie doch einfach mal in die Strackgasse 6 und schauen Sie es sich an. Kaffee und Essen sind immer frisch und superlecker. Einige Impressionen und Informationen finden Sie auf der Homepage:

https://www.kulturcafe-windrose.de/

 

Wir als St. Ursula sind Teil dieses Projektes. Unsere Angebote/Veranstaltungen:

Veranstaltungen

Kulturcafé Windrose | „Und morgen, Herr Bischof!“

Bischof Dr. Georg Bätzing bei der Auftaktveranstaltung der kath. Kirche St. Ursula im Kulturcafé

 

Am Sonntag, 2. Oktober 2022 war das Kulturcafé offiziell in den neuen Räumlichkeiten in der Strackgasse in der Oberurseler Vorstadt eröffnet worden. Am Donnerstag, dem 6. Oktober, kam der Limburger Bischof Bätzing auf seinem Rückweg vom Papst aus Rom vorbei, um sich Fragen der Oberurseler zu stellen.

Von Pfr. Unfried einzeln begrüßt und zu einem Getränk eingeladen, füllten die vielen Gäste das neue Kulturcafé bis auf den letzten Platz. Und keine und keiner hat sein Kommen bereut, denn es war lustig, nachdenklich, kritisch, aufrichtig, authentisch und spannend. Pastoralreferentin Susanne Degen führte durch den Abend, der unter dem Motto: „Und morgen, Herr Bischof!“ stand. Vier Stühle waren auf der Bühne vorbereitet. Gerade hatte der Bischof die ersten Fragen von Susanne Degen beantwortet, was unsere Gesellschaft am dringendsten braucht, um Kristen zu bewältigen, nach seinem vollen Terminkalender und seine Vorbereitung auf den nächsten Tag beantwortet, da kam alles anders als gedacht: ein Schüler der IGS in Stierstadt nutzte mutig die Gunst der Stunde, um seine Reli-Hausaufgaben zu machen: ein Interview über Glauben zu führen. Der Fragenkatalog förderte viel Interessantes zu Tage. Auf die Frage, woran der Bischof glaube, antwortete er: an Gott, an Jesus Christus und an die Menschen. Besonders war auch die Frage: „Welche Bedeutung hat der Glaube in Ihrem Beruf?“, worauf der Bischof antwortete, im Scherz: „Keine!“ – große Heiterkeit, und dann: „Aber schreiben Sie das nicht!“, noch größere Heiterkeit.

Immer wieder kamen Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung und setzten sich auf die leeren Stühle: da ging es um den Synodalen Weg und seinen Hoffnungen und Enttäuschungen, da ging es um die katholische Soziallehre und den Einsatz der Kirche für mehr Gerechtigkeit. Wie sieht es aus mit konkreten Maßnahmen zur Klimaneutralität im Bistum, wie halten wir unsere Gesellschaft zusammen. Was ist Ihre Vision für die Kirche von Morgen, Herr Bischof?

All diese Fragen beantwortete der Bischof mit großer Offenheit, sichtlicher Freude und großer Authentizität. Diese offene Atmosphäre animierte viele, die Stühle zu nutzen: So erzählte eine Religionslehrerin davon, wie sie in ihrer Klasse das Gleichnis vom verlorenen Sohn nacherzählt und genau an dem Punkt stoppt, an dem der Sohn auf den Hof zurückkommt - und die Kinder, die von christlicher Religion bisher noch nichts gehört haben, raten lässt, wie die Geschichte ausgeht und sie erkennen lässt, dass der biblische Vater anders handelt als sie es erwartet hätten.

Oder die Frage von Susanne Degen an den Bischof: stimmen Sie Karl Rahner zu, Herr Bischof, dass die Christin und der Christ der Zukunft Mystiker sein werden? Und der Bischof von seiner persönlichen Frömmigkeit im Alltag spricht und wie sehr ihn das Beten trägt und bestärkt. Wie Hannah Olbrich die neue Praxishilfe in der Pfarrei für geschlechtersensible Liturgie dem Bischof mitgibt.

Am Ende des Abends bittet Susanne Degen den Bischof, dem Ort und allen Menschen, die kommen werden, Gutes zu sagen - zu segnen. Der Bitte kommt der Bitte gern nach und wünscht, dass Menschen hoffentlich gestärkter, aufgerichteter von diesem Ort gehen als sie kommen.

 „Es war auch für mich im Kulturcafé ein nicht nur interessanter, sondern auch ein Mut machender Abend,“ so schreibt der Bischof an die Oberurseler Pfarrei zurück. Der Start eines neuen Kulturcafés ist ein langes Projekt, der Dank der Pfarrei geht insbesondere an die Initiatoren des Ganzen, Pfarrer Unfried und Pastoralreferentin Degen.

 

Harald Schwalbe

Fotos: Knut Schröter

Informationen zum Kulturcafé Windrose und zu unserer Beteiligung als Pfarrei

Trägerverein Kommunikationszentrum Altstadt e.V.

Vier Partner sind eine Kooperation eingegangen, um in Oberursel einen neuen Ort zu schaffen für

                Kunst, Musik, Kultur

                (überraschende, schöne, anregende) Begegnungen

                Kommunikation

                Vielfalt

                Eindeutige Haltung: gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

                Begegnung unterschiedlicher Kulturen

                Fest und Feiern

                Dialog über Zukunftsfragen

                Gegenseitiges Entdecken vielfältiger Lebenswirklichkeiten

                Nachbarschaft leben

                Neugierde

                Inklusion

                Integration

                Generationenübergreifendes Miteinander

 

Um diesen neuen Ort - das Kulturcafé Windrose - zu realisieren, wurde der Trägerverein Kommunikationszentrum Altstadt e.V. von der Stadt Oberursel, dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel, der Pfarrei St. Ursula und dem Windrose e.V. Ende 2020 gegründet.

              weitere Informationen

Warum sich St. Ursula am Projekt Kulturcafé beteiligt

Wir haben vor einigen Jahren eine gemeinsame Vision mit vielen Menschen entwickelt. Dazu gehört, dass wir eine Kirche sein wollen, die sich für die Bedürfnisse und Ideen der Menschen öffnet und an gesellschaftlichen Zukunftsfragen konstruktiv mitarbeitet. Wir sind überzeugt, dass dieser neue Ort im Zentrum der Stadt genau dazu passt. Wir sind neugierig auf die vielfältigen Lebenswirklichkeiten der Menschen in der Region. Die Begegnung mit den unterschiedlichsten Menschen und die Kooperation mit den anderen Partnern werden uns sicher den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus weiten. Darüber hinaus wird die Gemeinde St. Ursula dort Räume für ihre Veranstaltungen nutzen, wenn die Option umgesetzt wird, das Pfarrer-Hartmann-Haus für den Ausbau einer Kita freizugeben.

Berichte

Kulturcafé Windrose | „Und morgen, Herr Bischof!“

Bischof Dr. Georg Bätzing bei der Auftaktveranstaltung der kath. Kirche St. Ursula im Kulturcafé

 

Am Sonntag, 2. Oktober 2022 war das Kulturcafé offiziell in den neuen Räumlichkeiten in der Strackgasse in der Oberurseler Vorstadt eröffnet worden. Am Donnerstag, dem 6. Oktober, kam der Limburger Bischof Bätzing auf seinem Rückweg vom Papst aus Rom vorbei, um sich Fragen der Oberurseler zu stellen.

Von Pfr. Unfried einzeln begrüßt und zu einem Getränk eingeladen, füllten die vielen Gäste das neue Kulturcafé bis auf den letzten Platz. Und keine und keiner hat sein Kommen bereut, denn es war lustig, nachdenklich, kritisch, aufrichtig, authentisch und spannend. Pastoralreferentin Susanne Degen führte durch den Abend, der unter dem Motto: „Und morgen, Herr Bischof!“ stand. Vier Stühle waren auf der Bühne vorbereitet. Gerade hatte der Bischof die ersten Fragen von Susanne Degen beantwortet, was unsere Gesellschaft am dringendsten braucht, um Kristen zu bewältigen, nach seinem vollen Terminkalender und seine Vorbereitung auf den nächsten Tag beantwortet, da kam alles anders als gedacht: ein Schüler der IGS in Stierstadt nutzte mutig die Gunst der Stunde, um seine Reli-Hausaufgaben zu machen: ein Interview über Glauben zu führen. Der Fragenkatalog förderte viel Interessantes zu Tage. Auf die Frage, woran der Bischof glaube, antwortete er: an Gott, an Jesus Christus und an die Menschen. Besonders war auch die Frage: „Welche Bedeutung hat der Glaube in Ihrem Beruf?“, worauf der Bischof antwortete, im Scherz: „Keine!“ – große Heiterkeit, und dann: „Aber schreiben Sie das nicht!“, noch größere Heiterkeit.

Immer wieder kamen Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung und setzten sich auf die leeren Stühle: da ging es um den Synodalen Weg und seinen Hoffnungen und Enttäuschungen, da ging es um die katholische Soziallehre und den Einsatz der Kirche für mehr Gerechtigkeit. Wie sieht es aus mit konkreten Maßnahmen zur Klimaneutralität im Bistum, wie halten wir unsere Gesellschaft zusammen. Was ist Ihre Vision für die Kirche von Morgen, Herr Bischof?

All diese Fragen beantwortete der Bischof mit großer Offenheit, sichtlicher Freude und großer Authentizität. Diese offene Atmosphäre animierte viele, die Stühle zu nutzen: So erzählte eine Religionslehrerin davon, wie sie in ihrer Klasse das Gleichnis vom verlorenen Sohn nacherzählt und genau an dem Punkt stoppt, an dem der Sohn auf den Hof zurückkommt - und die Kinder, die von christlicher Religion bisher noch nichts gehört haben, raten lässt, wie die Geschichte ausgeht und sie erkennen lässt, dass der biblische Vater anders handelt als sie es erwartet hätten.

Oder die Frage von Susanne Degen an den Bischof: stimmen Sie Karl Rahner zu, Herr Bischof, dass die Christin und der Christ der Zukunft Mystiker sein werden? Und der Bischof von seiner persönlichen Frömmigkeit im Alltag spricht und wie sehr ihn das Beten trägt und bestärkt. Wie Hannah Olbrich die neue Praxishilfe in der Pfarrei für geschlechtersensible Liturgie dem Bischof mitgibt.

Am Ende des Abends bittet Susanne Degen den Bischof, dem Ort und allen Menschen, die kommen werden, Gutes zu sagen - zu segnen. Der Bitte kommt der Bitte gern nach und wünscht, dass Menschen hoffentlich gestärkter, aufgerichteter von diesem Ort gehen als sie kommen.

 „Es war auch für mich im Kulturcafé ein nicht nur interessanter, sondern auch ein Mut machender Abend,“ so schreibt der Bischof an die Oberurseler Pfarrei zurück. Der Start eines neuen Kulturcafés ist ein langes Projekt, der Dank der Pfarrei geht insbesondere an die Initiatoren des Ganzen, Pfarrer Unfried und Pastoralreferentin Degen.

 

Harald Schwalbe

Fotos: Knut Schröter